"Wir drehen am Rad"
„Die Welt dreht sich niemals schneller oder langsamer. wir "drehen am Rad" gegen den Rhythmus der Gestirne.“ Raajin
Das Außersichsein ist keine Folge des „viel Erlebens“. Wer viel erlebt, bleibt länger jung. Innerhalb kürzerer Zeit gibt es mehr Ereignisse, die verarbeitet werden. Viele Ereignisse lassen die Zeit schneller vergehen, im Rückblick aber wird diese Zeit als länger (weil ‚reicher’ an Ereignissen) empfunden.
Das Außersichsein ist eine Folge der Abwendung von dem, was im Augenblick erlebt wird. Es ist die (Zer-) Streuung durch Unaufmerksamkeit und Oberflächlichkeit. Die intensive Beschäftigung mit etwas durch Aufmerksamkeit und Konzentration ermöglicht das bewusste Erleben des Augenblicks. (Damit ist nicht das „Sich-Verlieren“ in einer Tätigkeit gemeint.) Nur der Augenblick kann uns bewusst werden. Nicht mehr. Alles, was zeitlich davor liegt, ist Erinnerung, alles, was danach kommt ist Planung. Wir leben eh der Zeit hinterher. Die Vorgänge, die wir als bewusstes Erleben mitbekommen, sind neuronal schon vorher gelaufen. Die von uns als Gegenwart erlebte Zeit ist die Phase, in der die Zukunft vorbereitet und entschieden wird. Das ist die natürliche Taktung unseres Lebens.
Wird das oben beschriebene „viele Erleben“ nur halbherzig bedacht, dann wirkt es sich nachteilig auf unser Erleben und Empfinden aus. Wir verfallen ohne das Erleben des Augenblicks, da wir grundsätzlich Orientierung brauchen, in das Erinnern und Planen. Wir füllen in kostbaren Augenblicken Tagebücher und Terminkalender mit Vergangenheit und Zukunft.
rahelrath - 30. Jun, 19:27
1 Kommentar - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Trackback URL:
https://sprachspuren.twoday.net/stories/806779/modTrackback