Freitag, 24. Juni 2005

Die Schwingung eines Textes.

(zu „½ ungleich 0.5“ v. W. Schmid)

Das Schwingen in der unmittelbaren Begegnung wird durch die Unmittelbarkeit eines Textes verändert, aber nicht vollständig aufgehoben. Ein Text verbirgt die Schwingungen auf besondere Weise, die ein Sprecher in einem direkten Gespräch unmittelbar vermittelt. Das, was durch die Verschriftlichung verloren geht, ist die Rückkopplung des Gegenübers.

Die Schwingung eines Textes bewirkt geistige und emotionale Auf- oder Entladung des Lesers. Es gibt Texte, nach deren Lektüre wir uns regelrecht erschöpft fühlen. Meist liegt die Ursache darin, dass wir diesen Text nicht verstanden haben. In diesem Fall ist der Text unverständlich und unklar. Er hat keine Bilder geschaffen und nicht eingeladen, mit diesen zu spielen, sodass eigene Gedanken wachsen können.

Es gibt Texte, in denen wir uns regelrecht „einrichten“, das zeigt sich dadurch, dass man gleichzeitig mit Aufschlagen des Buches in die darin verborgene Welt eintaucht. Die Umgebung, Störungen etc. treten in den Hintergrund. Hiervon sind nicht nur Romane betroffen! Man kann sich auch in Fachbüchern, welche die Inhalte anschaulich darstellen, sehr zu Hause fühlen.

Wenn sich zwei (oder mehr) Menschen gut verstehen, dann spricht man auch davon, dass sie gemeinsam „schwingen“. (Diese gemeinsame Schwingung kann dadurch gestört werden, dass der eine mit einer „höheren Frequenz“ gestresst von der Arbeit kommt.)

Auf ähnliche Weise können ein Leser und der Autor, repräsentiert durch den Text, gemeinsam schwingen. Der Leser wird gleichsam auf den Schwingen des Textes davongetragen. Andersherum ist dies natürlich so nicht möglich.

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rahelrath - 26. Jun, 12:31


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