Montag, 23. Mai 2005

Geglückte Daseinsgestaltung – Dichte der Fülle

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Das Glück verhilft nicht zum geglückten Dasein – nur andersherum!

Werden zulassen bedeutet wachsen. Zugelassenes Werden zeigt sich durch Fülle. Echte Fülle sichtbart sich durch Dichte. Dichte ist eine Qualitätsaussage aufgrund komprimierter Quantität.

Zitat von Georgette Dee: „Nicht Weniger ist mehr, sondern Mehr ist mehr!“
Mehr ist aber nur dann mehr, wenn es sich im Weniger zeigt.

Beispiele:
Was sind viele liebe Worte, wenn sie zu oft gesagt und dadurch scheinheilig sind?
Was sind Versprechen, wenn sie nicht immer ernst genommen werden?
Was bedeuten Einsichten, wenn aufgrund ihrer nicht verändert wird?
Was ist Vertrauen, wenn es Ausnahmen gibt?
Was bedeutet verstanden werden, wenn auch nur ein Zweifel besteht?

Das Streuen der Dinge und die Anzahl der Ausnahmen, welche die Gültigkeit in Frage stellen, sind das, was unserer wahren Daseinsgestaltung schaden.

unwesenstreuen

Das Werden wird in seinem Wirken durch Streuung und Ausnahmen gehindert. Streuung lässt das Werden zerfließen. Ausnahmen unterbrechen den Fluss des Werdens.
Streuen bedeutet Vielem die Aufmerksamkeit schenken, so dass für das Einzelne kaum Raum und Zeit bleibt, ein Blick nur und keine echte Zu-wendung, die Verweilen und Begegnen erlaubt.

Ausnahmen sind Entschuldigungen und Ausreden, die aus unserem Unbewussten das bewusst gesetzt Gültige stören. Die Möglichkeiten an Begründungen sind hier unbegrenzt. Begründungen aber, die Ausnahmen erklären, schaden trotzdem dem Kern und schwächen die Kraft. Das Leben wird durch Ausnahmen zu Stückwerk, welches uns als zerbrochenes Seiendens zurücklässt.

unwesen ausnahmen

Diese Sätze gelten sowohl für das Miteinander als auch für den eigenen Weg, den man nur alleine gehen kann.
Sich selbst gegebene Versprechen, die man bricht, führen zu einem Verlust des Selbst-Vertrauens. (Dies führt meistens noch zu Misstrauen gegenüber anderen. Manchmal haben Menschen das Glück, in schwierigen Zeiten das Misstrauen sich selbst gegenüber durch Vertrauen der anderen zu überbrücken. Im umgekehrten ungünstigsten Fall zeigen sich aber auch gerade in diesen Zeiten die morschen Planken im Brückenholz.)
Versprechen, die, anderen gegeben, gebrochen werden, distanzieren immer, auch wenn die Begründungen (Ausnahme!) trifftig sind.

Das Streuen durch Ablenkung entfernt vom Kern und dem Wesentlichen und führt zu einer Selbstuntreue, die sich als Verlorenheit in der Welt einen vor sich selbst erschrecken lassen kann. Das Streuen gegenüber anderen, „mal hier ein Bisschen, mal dort ein Bisschen“, zeugt von Willkür und nimmt die Verlässlichkeit, da der „Bestreute“ nicht mehr einschätzen kann.

Streuung und Ausnahmen führen vom Wesentlichen weg, hinein ins Unwesentliche, das uns dort mit seinem Unwesen, das es treibt, missstaltet und dort behalten will. Das Unwesentliche existiert überhaupt erst durch das Unwesentreiben. Es ist eine vorzeitige und beschleunigte Art der Verwesung.
Wer sich mit einigen Schritten schon in diesem Abseits befindet, dem hilft es nicht, noch weiter im Außen nach Orientierung zu suchen. Durch Bündelung der Fülle kann eine Dichte erlangt werden, die den Kern stabilisiert und dadurch vor dem Treiben des Unwesens schützt.

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wfschmid - 13. Nov, 18:09
und mit soviel begeisterung:)
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Imke-Hinrichsen - 11. Nov, 20:32
:-) Er macht das doch...
:-) Er macht das doch echt gut, irgendwie ist er so...
rahelrath - 11. Nov, 15:59

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